Als Verein ‚Musiker ohne Grenzen e.V.‘ sind wir selbstlos tätig. Das heißt, dass wir unsere Vision – Musik für benachteiligte Menschen – in den Mittelpunkt stellen und unserer Arbeit nachgehen, ohne dafür eine besondere Gegenleistung zu erwarten, also z.B. besonders reich oder berühmt zu werden. Wir engagieren uns dafür an Orten und für Menschen, die uns (erst einmal) fremd sind und sich z.T. sehr von unserem gewohnten Lebensumfeld unterscheiden – was unsere Arbeit mitunter sehr herausfordernd macht. Auch das Kennenlernen und Verstehen eines Vereins wie Musiker ohne Grenzen kann eine Weile dauern und ist gerade für neue Aktive nicht immer ganz einfach. Wo finde ich den*die richtige*n Ansprechpartner*in? Wer stellt mir die Unterlagen für das Visum aus? Wo kann ich mich für das Vorbereitungsseminar anmelden?
„Selbstlos“ arbeiten heißt in diesem Kontext nicht, dass wir diese Herausforderungen klaglos, im Alleingang oder überhaupt bewältigen (können) müssen. Jeder Mensch braucht ein stabiles Umfeld, auf das er sich verlassen kann, das Sicherheit und Orientierung bietet. Strukturell ist dafür schon viel getan, wenn wir Leitfäden, Wikis und Checklisten pflegen. Aber emotional hilft das kaum: Wer sich in der Gastfamilie nicht wohl fühlt oder Stress mit seinen Kolleg*innen hat, sucht in unseren Handbüchern vergeblich nach einer Lösung.