Tschüss, MoG! 💚

Ich möchte euch darüber informieren, dass ich mein Arbeitsverhältnis als Projektentwickler bei Musiker ohne Grenzen e.V. zum 30. September gekündigt habe. Nach nunmehr 16 Jahren ehren- und hauptamtlicher Mitarbeit ist das zumindest für mich persönlich ein großer Schritt.

  1. Der amtierende Vorstand wird seine Arbeit Ende August beenden. Es ist sehr offen, wie sich der Verein ab September weiterentwickeln wird, denn die Mitgliederversammlung wird in den kommenden Wochen verschiedene Ideen diskutieren, um einen Umgang mit der anhaltenden Überforderung im Verein zu finden (mehr dazu im Netzwerk-Blog). Für die Zukunft des Vereins kann eine hauptamtliche Kraft eine große Stütze sein. Doch unter gewissen Umständen ist die Personalverantwortung oder der finanzielle Druck auch eine große Last. Meine Kündigung verschafft dem neuen Team vor diesem Hintergrund einen wichtigen Handlungsspielraum. Die Verantwortung für meine Stelle entfällt ‚automatisch‘ einige Wochen, nachdem der amtierende Vorstand seine Arbeit beendet hat, ich stehe dem neuen Team bei Bedarf aber noch einen Monat für die Einarbeitung und Übergabe zur Verfügung.
  2. Ich stand (als hauptamtliche Kraft) unseren verhältnismäßig wirklich hohen Ansprüchen an die Projekt- und Vereinsarbeit in den letzten Jahren weitestgehend allein gegenüber und die Idee, den Verein mit weiterem hauptamtlichen Personal zu stützen, ist auch heute nicht mehr als eine Idee. Der Menge an Aufgaben, die im Alltag anfallen (und zu denen auch all jene gehören, die wir/ich mangels Zeit und Kapazität nie angepackt haben), bin ich allein entweder nicht gewachsen, oder sie ist mit 30 Wochenstunden unmöglich zu bewältigen – da gibt es sicher unterschiedliche Meinungen. Fest steht aber: Das anhaltende Spannungsfeld zwischen unerfüllten Erwartungen, den Grenzen der eigenen Möglichkeiten und der Unzufriedenheit, die sich deshalb an vielen Stellen im Verein zeigt, ist auf Dauer sehr belastend.

Ein Abschied für immer?

Ich hoffe, dass meine Kündigung dem Verein und dem nachfolgenden Vorstandsteam zusätzliche Freiheit verschafft, sich in einer spannenden und wichtigen Zeit ohne Personalverantwortung für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft zu entscheiden. Gleichzeitig stelle ich fest, dass ich mich in der Zusammenarbeit mit dem Vorstand, im Kontakt zu den Aktiven des Vereins und beim Planen und Gestalten unserer Vereins- und Projektarbeit immer wieder neu für die Idee begeistern kann, mit Musik sozialen Wandel anzustoßen. Die Arbeit mit und für MoG erfüllt mich auf persönlicher Ebene und macht mir – von den strukturellen Rahmenbedingungen abgesehen – unverändert viel Freude. Deshalb bin ich offen dafür, mit dem neuen Vorstand über eine mögliche Weiterbeschäftigung bzw. Wiederanstellung unter veränderten Rahmenbedingungen zu sprechen.

Ich wünsche uns und dem Verein für die weitere Entwicklung viel Erfolg und hoffe, dass wir die Chancen, die sich in den kommenden Wochen bieten werden, gut und sinnvoll nutzen.

Christoph

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