Am 8. und 24. Juli fanden die letzten beiden Mitgliederversammlungen von Musiker ohne Grenzen e.V. statt. Im Mittelpunkt standen wichtige Fragen zur Zukunft des Vereins, denn wir – Musiker ohne Grenzen e.V. – sind mit der Vielzahl der Aufgaben und Anforderungen seit langer Zeit stark überlastet. Im Alltag fehlen wichtige Kapazitäten, um die Aufgaben als Dachverband und ggf. noch weitere Arbeitsbereiche wie eigene Musikprojekte, Vernetzung usw. anzugehen.
Im Vorfeld der Mitgliederversammlungen haben wir mögliche Handlungs- und Entscheidungsoptionen im Vorstand entwickelt, die wir unseren Mitgliedern in diesem Heft zusammengefasst haben. Alle Optionen wurden bei der Versammlung am 8. Juli vorgestellt und diskutiert. Im Forum im MoG-Netzwerk wurde der Austausch im Anschluss weitergeführt und Argumente für und gegen die einzelnen Optionen gesammelt. Ziel der zweiten Mitgliederversammlung am 24. Juli war eine abschließende Diskussion und schließlich die Wahl von einer der vorgestellten Optionen.
Wir sagen danke!
Wir freuen uns, dass bei beiden Mitgliederversammlung jeweils mehr als 30 Personen anwesend waren und sich an dem Austausch beteiligt haben. Bei über 150 Mitgliedern sind das nicht berauschend viele Menschen, aber im Vergleich zu früheren Versammlungen ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sind. Auch das belebte Forum im Netzwerk, einige Rückfragen per E-Mail und der intensive persönliche Austausch außerhalb des offiziellen Rahmens zeigt uns, dass die Relevanz des Themas deutlich wurde. Deshalb möchten wir Euch nach den Versammlungen auch an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür danken, dass Ihr Euch so intensiv mit den MoG-Themen beschäftigt und dem Verein in den letzten Wochen einen so hohen Stellenwert eingeräumt habt. Euer Ringen um Themen und Argumente und Eure investierte Zeit zeigt uns deutlich, wie sehr Euch an einer positiven Entwicklung des Vereins gelegen ist und das ist ganz unabhängig vom inhaltlichen Ergebnis ein wirklich schönes und Mut machendes Feedback! Vielen Dank!
Das Ergebnis
Die Mitgliederversammlung hat sich deutlich für Option 1 ausgesprochen. Damit wurden die gegenwärtigen Strukturen des Vereins bestätigt. Musiker ohne Grenzen e.V. bleibt Projektgeber und Dachverband. Allerdings hat der Vorstand zwei klare Aufträge erhalten, die eine deutliche Veränderung bedeuten:
a) Die bestehenden Handlungsmöglichkeiten, die sich z.B. aus der Partnerschaftsvereinbarung oder der Satzung ergeben, sollen aktiv genutzt werden, um die Ziele des Vereins zu erreichen. Und
b) Die Leistungen des Dachverbandes sollen temporär so weitreichend gekürzt werden, dass dadurch die Handlungsfähigkeit des Vereins wieder hergestellt wird und die Vereinsarbeit mitsamt der gegenwärtigen Dachverbands-Aufgaben strukturiert und nachhaltig wieder aufgebaut werden kann.
Das ist natürlich eine etwas verkürzte Darstellung, die vollständige Erklärung der Option 1 kann in der Anlage zur Mitgliederversammlung nachgelesen werden.
Die Protokolle zu den Mitgliederversammlungen sind in Arbeit, wir werden sie den Mitgliedern so bald wie möglich zukommen lassen.
Das nehmen wir mit
Wir haben aus den Gesprächen der letzten Wochen und aus den Mitgliederversammlungen viele Ideen und Erkenntnisse mitgenommen. Ein paar davon wollen wir hier aufführen, denn sie werden die Arbeit des Vereins in den kommenden Monaten sicher prägen:
- Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der Verein neben seinen Dachverbands-Aufgaben noch weitere Arbeitsbereiche wie nationale Projekte oder die (stärkere) Vernetzung von Initiativen und Projekten aus dem Dunstkreis unserer Arbeit wahrnehmen und beleben soll.
- Unsere Einschätzung, dass Musiker ohne Grenzen durch seine Aufgaben als Dachverband stark überlastet ist, wurde praktisch nicht in Frage gestellt. Wir freuen uns über das Verständnis für die Situation des Vereins und sind überzeugt, dass das eine gute Grundlage für mutige und richtige Entscheidungen sein kann.
- Bei beiden Mitgliederversammlungen im Juli waren jene Mitglieder, die dem Verein in den ersten 5 – 10 Vereinsjahren beigetreten sind, kaum vertreten. Das ist schade, insbesondere wenn es um die Frage geht, ob sich der Verein in Zukunft möglicherweise auf seine Aufgaben als Dachverband beschränken (reduzieren) soll.
- Einige Mitglieder haben ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass Musiker ohne Grenzen e.V. seine Position (und Macht) als Projektgeber missbrauchen könnte. Aus unserer Sicht sind die Bedenken unbegründet, denn zu den wichtigsten Anliegen eines Projektgebers muss es gehören, bei der Gestaltung der Projektarbeit die ideellen Werte des Vereins und eine erfolgreiche Projektarbeit an erste Stelle zu setzen (insbesondere dann, wenn der Projektgeber gleichzeitig auch Dachverband ist!). Das höchste Organ ist im Verein zudem die Mitgliederversammlung. Sie kann im Zweifel auf alle Bereiche der Vereinsarbeit Einfluss nehmen.
Wir freuen uns, wenn der Austausch und das Ringen um die Ziele und die Arbeit des Vereins lebendig bleibt! Das Forum und unser Postfach (vorstand@musikerohnegrenzen.de) bleiben für Eure Gedanken, Ideen, Fragen und Anregungen weit geöffnet!
Liebe Grüße und von Herzen ein intergalaktisches DANKE für Euer Engagement!
Toni, Jenna, Juicy und Joza