Als Verein, der (musik-)pädagogische Projekte initiiert und regelmäßig Seminare durchführt, tragen wir als ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter*innen gegenüber allen Menschen, mit denen wir zusammen arbeiten, große Verantwortung. Dies gilt insbesondere für (minderjährige) Kinder und Jugendliche, die als Schüler*innen, Freund*innen oder als Aktive in verschiedensten anderen Funktionen in Projekten, Ressorts und Vereinsgremien zusammenkommen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, entwickeln viele Organisationen Schutzkonzepte, denn wo Menschen gemeinsam leben und arbeiten, entsteht immer auch ein Risiko für Grenzüberschreitungen, physische und psychische Gewalt und/oder Missbrauch.
Wie wirkt ein Schutzkonzept?
- Ein Schutzkonzept beschreibt die Organisationsstruktur und -Kultur. Es benennt Risiken und Potentiale die daraus resultieren: Welche Teile der Unternehmensstruktur begünstigen Missbrauch, welche schützen? Aus den Risiken können direkt präventive Veränderungen der Vereinsstruktur abgeleitet werden.
- Ein Schutzkonzept wirkt präventiv, indem es die Haltung der Organisation unmissverständlich deutlich macht (“Gewalt und Missbrauch werden bei uns nicht geduldet und toleriert”), allen Aktiven und Mitarbeiter*innen transparent und eindeutig Rechte zusichert und sie für das Thema sensibilisiert.
- Ein Schutzkonzept klärt und beschreibt Interventionsmaßnahmen: Wo können sich Betroffene beschweren oder Verdachtsfälle äußern? Wie agiert der Verein (und wer konkret), wenn sich Verdachtsfälle erhärten oder bestätigen?
Die Entwicklung eines Schutzkonzeptes steht schon lange auf unserer Wunschliste – und seit Anfang des Jahres nun auch endlich auf unserer ToDo: Ein kleines MoG-Team (Lena, Paula und Christoph) schreibt Bausteine für ein MoG-Schutzkonzept, die in monatlichen Treffen, an denen je ein*e Vertreter*in der Mitgliedsvereine, des MoG-Vorstandes und ggf. weiterer Ressorts teilnehmen, kommentiert, diskutiert und weiterentwickelt werden. Unser Ziel ist es, bis zum Sommer die erste Version eines MoG-Schutzkonzeptes fertig zu stellen.
Eine erste Version?
Die Strukturen eines Vereins ändern sich fortlaufend – zumindest über MoG können wir das sicher sagen ;) Ein Schutzkonzept muss sich deshalb gleichfalls weiterentwickeln und regelmäßig an bestehende Strukturen angepasst werden. Die regelmäßige Prüfung hält nicht nur das Konzept aktuell, sondern schafft auch Identifikation, ein breites Bewusstsein für das Thema und unterstützt die Sensibilisierung aller Beteiligten.
Und ein Schutzkonzept für die Mitgliedsvereine?
Eine “erste Version” heißt auch, dass uns in der Entwicklung eines Schutzkonzeptes bisher jede Erfahrung fehlt. Wir sind mit der Entwicklung eines Schutzkonzeptes für Musiker ohne Grenzen e.V. bereits gut gefordert und wollen uns nicht übernehmen, indem wir parallel auch für die Mitgliedsvereine mitdenken. Wir haben aber bewusst um die Beteiligung der Mitgliedsvereine geworben, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln, für die Mitgliedsvereine mitdenken zu können und nach der Fertigstellung gemeinsam überlegen zu können, ob ein gemeinsames, umfassendes Konzept für alle oder mehrere individuelle Konzepte sinnvoller sind. Als Dachverband sind zudem unsere Möglichkeiten, die Risiken und Potentiale im Bereich der internationalen Projektarbeit richtig einzuschätzen, sehr eingeschränkt.
Du willst mehr über die Arbeit am Schutzkonzept wissen?
Dann melde dich am besten per Mail bei uns (mail@musikerohnegrenzen.de) oder nimm direkt mit dem*der ‘Schutzkonzept-Delegierten’ deines Projektes Kontakt auf.