Kurzer Rückblick: Vor fast 10 Jahren ploppte zum ersten Mal der Schriftzug „Musiker ohne Grenzen e.V.“ auf meinem Computerbildschirm auf. Little did I know, wie lange und wie intensiv mich dieser Verein begleiten sollte. Von meinem Freiwilligendienst auf den Galapagos Inseln, zur Projektleitung, zum Vorstand des Vereins Musiker ohne Grenzen Galapagos e.V., zur Seminarleitung der Vor- und Nachbereitungsseminare, zur Projektkoordination. Und damit auch vom jahrelangen Ehrenamt zum Hauptamt – zu dem Moment, in dem jemand fragt „Und was machst du so?“ und ich echt und einfach antworten kann „Ich arbeite für Musiker ohne Grenzen. Und du so?“
Ich habe MoG in all diesen Jahren aus vielen verschiedenen Blickwinkeln erlebt und auch mit sehr unterschiedlichen Gefühlen verbunden. Mit unendlicher Motivation, mit Selbstwirksamkeit, mit intensiver Freundschaft, mit dem Vergnügen neue Dinge lernen zu dürfen, mit dem Gefühl und dem Glauben daran, mich für etwas Wichtiges einzusetzen. Und gleichzeitig auch mit Enttäuschung, mit Überforderung, mit Hilflosigkeit, mit dem Gefühl der Handlungsunfähigkeit. Ein ganz schön krasses Spannungsfeld.
Aber es gibt eine Sache, die sich seit Beginn der Zeiten nicht geändert hat: die Dankbarkeit von Musiker ohne Grenzen stetig mit neuen Möglichkeiten und neuen Chancen beschenkt zu werden – und vor allem Dankbarkeit dafür, dass diese neuen Möglichkeiten und Chancen immer mit einer riesen Portion „klar trau ich dir das zu“ versehen waren.
Ich bewundere an diesem Verein nach wie vor die Fähigkeit, niemanden hinten an zu stellen, weil er*sie zu jung ist, zu wenig Erfahrung hat, etc.; im Gegenteil: wir trauen uns Dinge zu, von denen wir oft gar nicht wissen, wie sie funktionieren. Und dann lernen wir. Und dann machen wir Fehler und dann lernen wir weiter. Das schätze ich enorm.
Ab dem 1. April werde ich nun meine Therapeutenausbildung beginnen. Diese Ausbildung ist eine sehr zeitintensive und fordernde Angelegenheit, auf die ich mich sehr freue – aber die auch mit sich bringt, dass ich mein Engagement bei MoG erstmal auf ein Minimum runterfahren muss. Das ist ein klarer Schnitt, der mir nicht leicht fällt. Dafür stecke ich doch viel zu tief in vielen Prozessen (und MoG nach all den Jahren auch viel zu tief in mir :D). Trotzdem ist es ein wichtiger und richtiger Schritt für mich. Und ich freue mich darauf zu sehen wie MoG weiterwächst und ein paar der Pflänzchen, die ich in den letzten Jahren gepflanzt habe, in den nächsten Jahren hoffentlich ordentlich aufblühen und Früchte tragen werden.
Und eins ist klar: wenn ich „Musiker ohne Grenzen“ schreibe, dann meine ich damit euch. Euch alle. Und immer noch ein bisschen mich. Denn MoG & Prizz – you can‘t touch this.
Danke euch für diese unglaublich lehrreiche und schöne Zeit. Bis bald!